01.06.2013 | originalarbeit
Tier-Mensch-Beziehung im Pflegeheim
Ein vernachlässigtes Forschungsthema
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 5/2013
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Ein Haustier ist für viele ältere Menschen ein oft langjähriger Begleiter und treuer Weggefährte. Demzufolge kann es auch ein Wunsch künftiger Bewohner eines Alten- oder Pflegeheims sein, ihr Haustier dorthin mitzunehmen. Dies gestaltet sich oftmals sehr schwierig, da die betreffenden Alten- oder Pflegeheime ihre Strukturen dahingehend nicht ausgerichtet haben. In diesem Beitrag wird eine Studie vorgestellt, die sich damit beschäftigt, welche Haltung bei Verantwortlichen von Alten- und Pflegeheimen in Österreich besteht, wenn beim Heimeinzug die Mitnahme eines Hundes beabsichtigt wird. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein qualitatives Studiendesign gewählt, indem einerseits ein strukturiertes Alltagsgespräch mit den Verantwortlichen von Alten- und Pflegeheimen und eine verdeckte teilnehmende Exploration des Forschungsfelds durchgeführt wurden. Andererseits erfolgte eine Dokumentenanalyse, indem die Gründe für die Mitnahme eines Hundes bzw. die Absage mit den Aussagen des Leitbilds in den Alten- oder Pflegeheimprospekten sowie mit dem Pflegekonzept verglichen wurden.
In den Ergebnissen ist klar zu sehen, dass dies eine große Schwierigkeit darstellt und von den befragten Alten- oder Pflegeheimen mehrheitlich nicht ermöglicht werden kann.
Dennoch sollte sich die Altenhilfe zukünftig darauf einstellen, individuelle Wünsche — wie die Mitnahme eines Hundes — ermöglichen zu können und Konzepte zu entwickeln, die ein individuelles Wohnen im Alten- oder Pflegeheim gewährleisten.