Hintergrund
Milde systemische Hypothermie reduziert Mortalität und neurologische Schäden bei neonataler hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit Hypothermie als Standardtherapie über 3 Jahre.
Patienten und Methoden
Von 56 asphyktischen Neugeborenen (Gestationsalter >35 Wochen) wurde bei 33, die innerhalb von 6 h eingetroffen waren, klinische und elektroenzephalographische Zeichen einer Enzephalopathie und keine Kontraindikation aufwiesen, mithilfe einer Kühlmatte eine Körpertemperatur von 33–34°C für 72 h angestrebt.
Ergebnisse
Insgesamt 29 Neugeborene wurden für 72 h gekühlt, bei 4 Kindern wurde die Behandlung vorzeitig abgebrochen. Die Hypothermiebehandlung ließ sich einfach durchführen. Unerwünschte Ereignisse – vor allem Gerinnungsprobleme, kardiorespiratorische und Nierenfunktionsstörungen – konnten von Folgen der Grunderkrankung nicht abgegrenzt werden.
Schlussfolgerungen
Die therapeutische Hypothermie scheint eine im klinischen Alltag gut durchführbare Methode zur Neuroprotektion bei hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie zu sein. Weitere kontrollierte Studien zur Therapieoptimierung bei Neugeborenen und für eine mögliche Anwendung in anderen Altersgruppen werden benötigt.