Für das Management der Temperatur in der präklinischen Notfallversorgung des Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) gibt es kaum auf der Evidenz von Studien basierende Daten. Bisher fehlen auch valide, prospektive Untersuchungen zu den Auswirkungen einer therapeutischen Hypothermie auf das Endergebnis (Outcome) nach SHT in der Notfallmedizin. Unverändert gilt deshalb das Anstreben einer normothermen Körpertemperatur als Ziel der Maßnahmen des Temperaturmanagements nach SHT in der Prähospitalphase. Eine Hyperthermie ist zu vermeiden.
Zukünftige Forschungsarbeiten werden klären, ob eine milde bis moderate präklinische Hypothermietherapie in Kombination mit einer innerklinischen Kühlbehandlung von wenigstens 24 h Dauer das Endergebnis nach isoliertem SHT bei jüngeren Patienten verbessern kann. Bei polytraumatisierten Patienten mit SHT ist zu prüfen, ob eine milde präklinische Hypothermie angesichts der geringen Temperatursenkung zu einer klinisch relevanten Beeinträchtigung der Gerinnung führt bzw. günstige Auswirkungen auf das traumatisierte Gehirn hat. Bei schädel-hirn-traumatisierten Patienten mit traumatisch-hämorrhagischer Hypotension bzw. Volumenmangelschock sollte insbesondere die für potenziell neuroprotektive Effekte benötigte Tiefe der Temperaturreduktion untersucht werden.