Die telefonische Anleitung von Laien zur Wiederbelebung bei Patienten mit außerklinischem Herzkreislaufstillstand, die sog. Telefonreanimation (T-CPR) durch hierfür besonders geschultes Personal ist eine der zentralen Forderungen der ERC-Leitlinien 2010. Die vorliegende Arbeit beschreibt die wesentlichen Schritte zur nachhaltigen Umsetzung der T-CPR ohne Rückgriff auf kommerziell verfügbare Abfragesysteme und soll einen Beitrag zur Erhöhung des Ersthelferanteils bei der außerklinischen Reanimation leisten.
Umfassende Recherche und Auswertung der in Pubmed®, EMBASE® und Google scholar® verfügbaren Literatur zu den Suchbegriffen (deutsch/englisch) „Telefonreanimation“, „Implementierung“, „Qualitätsmanagement“ und „Outcome“ sowie Darstellung eigener Umfrage- und Qualitätssicherungsdaten.
Empfehlungen für Implementierung und Qualitätsmanagement bei der T-CPR liegen v. a. aus Nordamerika vor. Die Methode wurde auch fast 5 Jahre nach Publikation der ERC-Leitlinien noch nicht in allen deutschen Leitstellen als Teil der Kernprozesse umgesetzt.
Die Bedeutung der T-CPR für die Erhöhung des Ersthelferanteils ist unbestritten. Um sie dauerhaft zu etablieren, ist ein Bündel von Maßnahmen erforderlich, die aufeinander abgestimmt und ständig reevaluiert werden sollten. Hierzu zählen die Einführung einer standardisierten Notrufabfrage mit besonderem Fokus auf der Detektion pathologischer Atmung, Nachbesprechung von Notrufen inklusive Echtzeitanalyse, Feedback über Behandlungsverläufe an die Disponenten und externe Kennzahlenvergleiche (Benchmarking). Hierfür sollte der Datensatz „T-CPR“ des Deutschen Reanimationsregisters® genutzt werden. Die Unterlassung der telefonischen Anleitung könnte zukünftig als Organisationsverschulden ausgelegt werden.