Durch die Weiterentwicklung mobiler Ultraschallgeräte können Traumapatienten bereits präklinisch – an der Unfallstelle sowie während des Transportes – untersucht werden. Auf diese Weise kann die Diagnostik beschleunigt und die anschließende klinische Vorsorgung besser und schneller geplant werden.
Die Versorgung von Polytraumatisierten erfordert, vor allem bei Verdacht auf ein stumpfes Bauchtrauma, die schnellstmögliche Zuführung des Patienten in die Klinik zu einer chirurgischen Versorgung. In diesen Fällen kann die Ultraschalluntersuchung, auch wenn sie intraabdominelle Verletzungen bzw. freie Flüssigkeit feststellen würde, keinen Zeitgewinn erbringen, weil die Notfallversorgung und die Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen an erster Stelle stehen.
Eine Ultraschalluntersuchung ist in hohem Maße untersucherabhängig und kann auch falsch-negative Ergebnisse liefern, was im Falle von Traumapatienten fatal sein kann. Vielen Notärzten fehlt zudem die entsprechende Ausbildung in der Sonographie. Selbst ein erfahrener Untersucher kann freie Flüssigkeit im Abdomen nicht immer erkennen. Auch kann eine Ultraschalluntersuchung, die an entkleideten Körperstellen erfolgen muss, am Unfallort oder auf dem Transport für den Patienten zu belastend sein.
Eine grundsätzliche Verbesserung der Rettungsmedizin durch den Einsatz von präklinischem Ultraschall kann aufgrund der geschilderten Einschränkungen nicht erwartet werden.