Für Versorgungsicherheit muss mehr in die Pflegebildung investiert werden, fordert die DBfK-Spitze anlässlich einer Diskussionsrunde mit der Politik.
Mit mehr hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen gilt es die Versorgung neu zu denken, fordert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.
DBfK-Präsidentin Christel Bienstein, Leopoldina-Mitglied Annette Grüters-Kieslich sowie DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper haben in einer Diskussion mit Vertreter*innen aus Bundestag und Gesundheitsministerium grundlegende Reformen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung gefordert. Vor allem die Pflegebildung müsse in den Fokus rücken.
"Investitionen in Pflegebildung sind ein Muss"
In allen pflegerischen Bereichen sei die Pflegekrise bereits Realität, erklärte Bienstein. „Um die Versorgung zu sichern, müssen wir sie neu denken und zwar mit mehr hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen. Investitionen in Pflegebildung sind ein Muss auf diesem Weg.“
Auch Grüters-Kieslich sieht in der hochschulischen Pflegebildung einen Schlüssel zur Problemlösung. Wegen der immer komplexer werdenden Anforderungen in der Akut- und Langzeitpflege, aber auch zur Stärkung der Primärversorgung würden dringend erweiterte Kompetenzen gebraucht.
Primärversorgung braucht akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen
DBfK-Bundesgeschäftsführerin Klapper unterstrich, dass in der Primärversorgung künftig auf Masterniveau ausgebildete Community Health Nurses gebraucht werden. Das gilt sowohl für Präventionsaufgaben, für die Begleitung pflegender Familien als auch zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung in ländlichen Regionen. Dafür müssten die Studiengänge ausgebaut und gefördert werden.
Für Grüters-Kieslich ist ein Ausbau der Pflegestudiengänge aber auch notwendig, um dem Personalmangel entgegenzutreten. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Attraktivität der Pflegeberufe ohne eine stärkere Akademisierung deutlich verbessern lasse. „In den Nachbarländern mit mehr akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen findet eine deutlich stärkere interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe statt. Das macht den Beruf auch für Interessierte mit Hochschulzugangsberichtigung attraktiver.“
Zuletzt hatte DPR-Präsidentin Christine Vogler anlässlich des Kongress Pflege klargestellt, dass ohne ein deutliches Plus an akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen Vorhaben wie die geplanten pflegegeleiteten Level 1-Krankenhäuser nicht umsetzbar sind. Sie forderte 10.000 Studienplätze für die Pflege. (ne)