Diabetes mellitus beeinflusst nicht nur das Leben des Betroffenen sondern in entscheidendem Maße auch dessen direktes soziales Umfeld: Lebenspartner, Verwandte oder Freunde. Bislang richten sich strukturierte Schulungen direkt an den Betroffenen. Dabei bietet eine Angehörigenschulung einen hohen Mehrwert, insbesondere angesichts des demographischen Wandels. Im hohen Alter ist die Fähigkeit zu einem effektiven Selbstmanagement oft eingeschränkt. Durch eine spezifische Schulung können Angehörige nicht nur unterstützen, sondern auch kognitive Einschränkungen kompensieren helfen. Ein weiteres Argument für eine Angehörigenschulung ist, dass Patienten mit Typ 1 Diabetes aufgrund der modernen Medizin höhere Lebensalter erreichen, Pflegedienste und Pflegeheime auf diese Situation aber nicht vorbereitet sind. Vor diesem Hintergrund entwickelte der VDBD mit „DiaLife — zusammen leben mit Diabetes“ das erste Schulungsprogramm für Angehörige von erwachsenen Diabetespatienten, das 2018 veröffentlicht und wissenschaftlich evaluiert wird.