01.06.2017 | Schmerzerfassung | Pflegepraxis
Systematische Schmerzerfassung für mehr Lebensqualität
Schmerzassessments bei älteren Patienten
Erschienen in: Pflegezeitschrift | Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Trotz vielfältiger Probleme bei der Schmerztherapie geriatrischer Patienten ist in der Regel eine gute Behandlung akuter sowie chronischer Schmerzen möglich. Zwar kann gerade bei chronischen Schmerzen nicht immer Schmerzfreiheit erreicht werden, dennoch ermöglicht eine individuell angepasste und adäquate Schmerztherapie eine deutliche Beschwerdelinderung sowie eine gesteigerte Lebensqualität. Dies gelingt aber nur durch eine regelmäßige Überprüfung der Therapie, indem Assessmentinstrumente genutzt und ausgewertet werden. Der routinemäßige Einsatz von Selbsteinschätzungsskalen sowohl während Ruhe als auch während Aktivitäten stellt die valideste Methode der Schmerzevaluierung auch bei dementen Patienten dar und sollte daher vorrangig eingesetzt werden. Bei zunehmender kognitiver oder kommunikativer Einschränkung kann die Verlässlichkeit der Selbsteinschätzung abnehmen. Hier sollte die Schmerzevaluierung um zusätzliche Methoden erweitert werden. Skalen zur Fremdschmerzerfassung sind wertvolle Mittel, die insbesondere die Sensibilität für die Zusammenhänge zwischen Verhaltensänderungen und Schmerzen schärfen, und die Erfassung und Verlaufsdokumentation vereinfachen. Der regelmäßige Einsatz dieser Instrumente in der Praxis muss noch weiter ausgebaut werden, indem die fachliche Expertise der Pflegekräfte in diesem Bereich verbessert wird.
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