Genügend lang und erholsam schlafen zu können gilt als elementarer Bestandteil des persönlichen Wohlbefindens und der Lebensqualität. Das Unvermögen, den Schlaf willkürlich auslösen oder kontrollieren zu können, unterscheidet diesen grundsätzlich von anderen Alltagsaktivitäten. Der physiologische Schlaf-Wach-Rhythmus bildet sich aus einem Zusammenspiel der „äußeren Uhr“ und der körpereigenen „inneren Uhr“. Bereits leichte Verschiebungen in diesen Systemen können Schlafstörungen verursachen. Der Schlaf verläuft in Zyklen, die sich während einer Nacht mehrmals wiederholen. Es lassen sich zwei typische Schlafphasen erkennen, der REM-Schlaf und der Non-REM-Schlaf. Die Frage, wie viel Schlaf der Mensch braucht, um gesund zu bleiben, wird kontrovers diskutiert. Die benötigte Schlafdauer hängt maßgeblich vom Lebensalter ab. Bei Erwachsenen sind große individuelle Unterschiede hinsichtlich der benötigten Schlafzeit erkennbar. Der Begriff Schlafreaktivität beschreibt das Ausmaß der Vulnerabilität des Schlafprozesses gegenüber einwirkenden Faktoren. Die Anfälligkeit für Schlafstörungen ist individuell unterschiedlich ausgeprägt. Schlaf beeinflusst nachhaltig die Homöostase von Körperfunktionen, und eine beeinträchtigte biologische Funktion kann sich wiederum nachteilig auf die Entwicklung des Schlafs auswirken –eine Interaktion, die sich besonders bei Stress, chronischen Schmerzen und psychischen Krankheiten wie der Depression oder Angststörungen zeigt.