21.11.2024 | Themenschwerpunkt
Risikobewertung in der Alterstraumatologie
Entscheidende Rolle der Anästhesiologie
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2024
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Das postoperative Outcome älterer Menschen wird maßgeblich durch individuelle, altersassoziierte Risikofaktoren beeinflusst. Daher sollten Faktoren wie Gebrechlichkeit (Frailty), kognitive Einschränkungen und funktionelle Abhängigkeit routinemäßig in der anästhesiologischen präoperativen Evaluation älterer Patientinnen und Patienten erfasst werden. Der im Kriterienkatalog AltersTraumaZentren DGU® empfohlene Ansatz umfasst ein Screening zur Identifikation geriatrischer Patienten, die Bestimmung von Frailty, die Bewertung kognitiver Einschränkungen sowie ein Delirscreening bereits in der Notaufnahme. Ergänzend sollte spätestens postoperativ ein geriatrisches Basisassessment durchgeführt werden, um den Bedarf an weiteren unterstützenden Therapieangeboten zu erfassen. In der alterstraumatologischen Versorgung arbeiten Anästhesiologen eng mit Geriatern und Unfallchirurgen zusammen. Die Handlungsempfehlungen und die Art der interdisziplinären Zusammenarbeit werden in Standard Operating Procedures festgelegt. Es wäre wünschenswert, vergleichbare Konzepte auch für die perioperative Versorgung aller älteren Menschen, über die Alterstraumatologie hinaus, zu entwickeln.
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