13.09.2024 | Themenschwerpunkt
Verfügbarkeit von Ärzten mit geriatrischer Qualifikation für die Umsetzung der Anforderungen zur Versorgung geriatrischer Patienten mit hüftgelenknaher Femurfraktur
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2024
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Hintergrund/Ziel
Seit 2024 ist gemäß Richtlinie zur Versorgung der hüftgelenknahen Femurfraktur (QSFFx-RL) des Gemeinsamen Bundesauschusses die geriatrische Qualifikation von Ärzten der neue Qualitätsstandard für die tägliche Gewährleistung geriatrischer Kompetenz in der Versorgung hüftgelenknaher Frakturen im Krankenhaus. Der Beitrag prüft, ob ausreichend geriatrisch qualifizierte Ärzte verfügbar sind, um diesen Qualitätsstandard in der Praxis umzusetzen.
Material und Methoden
Datengrundlage waren Ärztestatistik, Qualitätssicherungsverfahren und Krankenhausabrechnungen. Verfügbare geriatrische Kompetenz wurde anhand von Ärzten mit geforderter geriatrischer Qualifikation und potenziellen orthogeriatrischen Kooperationspartnern sowie Krankenhausstandorten mit Richtlinienfällen mithilfe der Hauptdiagnosen und Prozeduren ermittelt.
Ergebnis
Insgesamt kann die gestiegene Anzahl geriatrisch qualifizierter Ärzte für das Jahr 2023 mit ca. 4800 angegeben werden (davon 2700 stationär und 1700 ambulant tätig). Im Jahr 2022 wiesen 1005 Krankenhausstandorte > 20 Richtlinienfälle auf, davon 55 % auch ein geriatrisches Leistungsangebot. Es wurden 908 Geriatriestandorte (Krankenhaus/Rehabilitation) und 1476 Vertragsärzte als potenzielle Kooperationspartner ermittelt. Lediglich 4,6 % der Krankenhausstandorte mit > 20 Richtlinienfällen wiesen keinen potenziellen Geriatriestandort in einem Entfernungsradius ≤ 20 km auf.
Diskussion
Die Anzahl geriatrisch qualifizierter Ärzte und potenzieller geriatrischer Kooperationspartner, lange Übergangszeit, bereits etablierte geriatrische Versorgungsangebote vor Ort sowie die Möglichkeit des Einsatzes von Telemedizin sprechen für die Umsetzbarkeit des neuen Qualitätsstandards. Der ab 2027 geplante Ausschluss von Konsilen auf Abruf erfordert zukünftig jedoch noch mehr geriatrisch qualifizierte Ärzte.
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