22.02.2017
REGIO-GERIATRIE – koordinierte multiprofessionelle Versorgung
Umfrage zu Optimierungspotenzialen in der regional vernetzten Versorgung
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 2/2017
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Hintergrund und Fragestellung
Zunehmend wird die Etablierung regionaler geriatrischer Versorgungsnetzwerke mit interdisziplinärer Ausrichtung gefordert. Daher führte das Geriatriezentrum Freiburg eine Umfrage durch, um Versorgungsangebote, Vernetzungsstrukturen und Fortbildungsbedarfe geriatrischer Akteure der Region zu ermitteln und Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Methodik
Für eine Vollerhebung bei ambulant tätigen Ärzten, Therapeuten und Pflegediensten sowie bei Pflegeheimen und Beratungsstellen wurde ein semistrukturierter Fragebogen literaturbasiert entwickelt und nach Pilotierung online versendet.
Ergebnisse
Von 679 befragten Akteuren antworteten 14 Ärzte (Rücklaufquote: 15 %), 71 Therapeuten (20 %), 39 Pflegeeinrichtungen (20 %) und neun Beratungsstellen (38 %). Die häufigsten geriatriespezifischen Angebote waren häusliche Betreuung, Sturzprophylaxe und Demenztherapie. Vernetzungsprobleme lagen im erhöhten Zeitbedarf für Übergabe und Versorgung geriatrischer Patienten und im verzögerten Informationsfluss. Verstärkte Fortbildungsbedarfe fanden sich insbesondere bei den Themen Immobilität und Inkontinenz.
Diskussion
Als Optimierungsmaßnahmen werden die multiprofessionelle Identifizierung von Patienten mit hohem Risiko für fragmentierte Versorgung und deren Case-Management über eine spezialisierte geriatrische Ambulanz diskutiert. Ebenso können in einer regionalen Geriatrie-Leitlinie evidenzbasierte Maßnahmen für Fortbildungen zu geriatrischen Kernthemen empfohlen und geriatrische Akteure für Patienten mit Rehabilitationsindikation und erhöhtem Risiko für fragmentierte Versorgung sensibilisiert werden.
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