01.02.2013 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Psychotherapie der Altersdepression
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2013
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Depressionen im Alter sind häufig und durch somatische Komorbidität und Suizid lebensgefährlich. Dennoch werden sie nur unzureichend erkannt und behandelt. Psychotherapie findet bei Älteren mit Depression fast nie statt. Dabei weisen klinische Erfahrung, Einzelfallberichte und die (wenigen) kontrollierten Studien darauf hin, dass Psychotherapie auch im Alter möglich und erfolgreich ist – zumindest bis zum 75. Lebensjahr. Psychotherapie im Alter bedarf spezieller Erfahrung, insbesondere was den Umgang des jüngeren Therapeuten mit dem älteren Patient angeht. Bewährt haben sich einige methodische Modifikationen, wie das Interesse an biographisch-historischen Ereignissen, empathisch-wertschätzende Haltung, „Containerfunktion“ und Fokussierung. Die Psychotherapie im Alter sollte zukünftig noch mehr erforscht und gelehrt werden. Darüber hinaus ist zu hoffen, dass immer mehr Psychotherapeuten auch älteren Menschen mit Depression eine Behandlung anbieten und dass ältere Patienten in größerem Umfang als bisher dieses Angebot annehmen.
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