Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Betreuungsbedürftigkeit von Krebskranken in psychoonkologischer und psychosozialer Hinsicht als dringendes Anliegen, die psychosoziale Versorgung im stationären Alltag zu verbessern.
Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde der Hornheider Fragebogen als validiertes Instrument für eine Befragung im Erstkontakt ausgewählt. Ein Summenscore ≥4 zeigt psychoonkologischen und psychosozialen Betreuungsbedarf an. Die 7 Fragen des Fragebogens wurden den Patienten zur Beantwortung bei der Aufnahme vorgelegt.
Insgesamt wurden 200 Fragebögen an Krebspatienten ausgegeben, 149 (75 %; 68 Frauen und 81 Männer) wurden retourniert und in die Analyse aufgenommen. Ein Summenscore ≥4 im Hornheider Fragebogen wurde bei 47 (31,7 %) der betroffenen Patientengruppe erreicht. Der psychoonkologische und psychosoziale Unterstützungsbedarf war zwischen Männern und Frauen nicht signifikant verschieden (57,5 vs. 42,2 %; p = 0,732), war aber signifikant höher bei Patienten <65 Jahren als bei den ≥65-Jährigen (66 vs. 34 %; p = 0,002).
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass ein Drittel der Patienten mit einer Tumorerkrankung eine psychoonkologische und psychosoziale Unterstützung braucht. Bei jüngeren Patienten liegt dieser Anteil sogar bei zwei Drittel.