Prozessoptimierung bewirkt, dass komplexe Arbeitsabläufe auf geringe Personalressourcen unter ökonomischer Beachtung verteilt werden. Eine Form ist die Implementierung der stationären Tourenplanung.
In diesem Zusammenhang soll die Prozessimplementierung der stationären Tourenplanung unter Berücksichtigung von Be- und Entlastungsfaktoren ermittelt werden, um Verbesserungen für die Zukunft abzuleiten.
Zur Beantwortung der Fragestellung wurden sechs halb strukturierte Interviews mit sechs Wohnbereichsleitungen zur Implementierung der stationären Tourenplanung durchgeführt. Weiterhin erfolgte eine freiwillige und anonyme Mitarbeiterbefragung in einem Seniorenpflegeheim, in der Be- und Entlastungsfaktoren bestimmt wurden. Der Rücklauf lag bei 48 % (n = 48).
Die Ergebnisse aus den sechs Einzelbefragungen zeigten, dass der Optimierungsprozess, aufgrund von fehlenden Unternehmenszielen, unzureichender Kommunikation zwischen Pflegedienstleitungen und Wohnbereichsleitungen unvollständig umgesetzt wurde. Bei der Mitarbeiterbefragung lagen die arbeitsorganisatorischen Belastungen, vor allem im Bereich der Pausengestaltung sowie der selbstständigen Festlegung von Arbeitseinheiten am höchsten. Weiterhin zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem variablen Alter sowie häufigem Zeitdruck und zwischen der beruflichen Qualifikation sowie häufigem Zeitdruck (p ≤ 5 %).
Infolge der angewandten Methodik konnten die zeitlichen Vorgaben in der stationären Tourenplanung als störend ermittelt werden. Dadurch steigen arbeitsorganisatorische Belastungen vermehrt an, welche zu langfristigen Beanspruchungsfolgen führen.
Weiterhin sollten die vordefinierten Zeiten in der stationären Tourenplanung in den Hintergrund treten, um langfristige Belastungsfaktoren zu reduzieren.