Hintergrund. Der Notarztdienst wird in Österreich von Anästhesisten, Chirurgen und Internisten besetzt. In einer retrospektiven Datenanalyse soll untersucht werden, ob sich die Versorgung chirurgischer Notfallpatienten am Notfallort entsprechend der Fachdisziplin unterscheidet und ob erweiterte Maßnahmen die Versorgungszeit verlängern. Material und Methodik. Der Notarztdienst wird am Klinikum Graz interdisziplinär besetzt. Aus der Gesamtzahl der Einsätze wurden die chirurgischen Notfallpatienten mit einer Schädigungsintensität von NACA 4–6 analysiert. Ergebnisse. In der retrospektiven Analyse wurde festgestellt, dass die verschiedenen Notärzte sehr unterschiedlich agieren. Bei 1021 chirurgischen Notfallpatienten ergaben sich sowohl bei den diagnostischen als auch therapeutischen Maßnahmen signifikante Unterschiede, wobei aber die mittlere Versorgungszeit gleich war (Mittelwert 15 min, n.s.). Schlussfolgerung. Anästhesisten scheinen deutlich mehr invasive Maßnahmen vor Ort zu setzen, ohne dass sich jedoch die präklinische Verweildauer verlängert.