Dank verbesserter Therapien überstehen heute immer mehr Menschen eine Krebserkrankung. Mit den vielfältigen Folgen der Erkrankung werden sie aber oft allein gelassen. Ein Forschungskonsortium will die Langzeitbetreuung verbessern.
Krebsüberlebende müssen sich mit unterschiedlichen Auswirkungen ihrer Krankheit auseinandersetzen. Viele kämpfen mit Folge-Erkrankungen und Spätfolgen.
Der neu gegründete Forschungsverbund „Optilater“ will bundesweit die Langzeitbetreuung von Menschen mit einer überstandenen Krebserkrankung verbessern. Angeführt wird das Konsortium vom Westdeutschen Tumorzentrum Essen.
Welche Unterstützung brauchen Cancer-Surviver?
Konkret wollen die Forschenden herausfinden, wie es um die Versorgung von Krebs-Überlebenden bestellt ist und welche Unterstützung sich die Menschen ergänzend wünschen. Wie viel Unterstützung wird in den Bereichen spezialisierte Pflege, Ernährung, Bewegung, Psychoonkologie und Sozialmedizin benötigt und in Anspruch genommen? Wo gibt es Versorgungslücken? In sieben Arbeitsbereichen analysieren multidisziplinäre Teams die Versorgungssituation. Auf Basis der Ergebnisse soll dann eine diversitäts- und kultursensible Informations- und Beratungsstruktur für Krebs-Überlebende entstehen.
Uta Dirksen und Viktor Grünwald vom Universitätsklinikum Essen haben das Konsortium initiiert. Neben den onkologischen Spitzenzentren in Nordrhein-Westfalen sind auch das Landeskrebsregister NRW, das Deutsche Kinderkrebsregister und zahlreiche Patient*innen-Organisationen beteiligt. Das Bundesgesundheitsministerium fördert das Projekt über drei Jahre mit rund 2,3 Millionen Euro. (ne)