01.03.2004 | Leitartikel
Notfalltherapie der akuten ösophagogastralen Varizenblutung
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 2/2004
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Die akute Ösophagusvarizenblutung ist eine wichtige Komplikation der portalen Hypertension bei Patienten mit Leberzirrhose und mit einer hohen Mortalitätsrate assoziiert. Der Erfolg der Therapie hängt ganz entscheidend von der Erstversorgung und der anschließenden definitiven Blutstillung in der Klinik ab. Vor Ort muss der Notarzt für den Erhalt der Vitalfunktionen sorgen; überbrückend kann die Blutung mit Substanzen wie Terlipressin oder Octreotid reduziert werden. Die derzeitige Therapie der Wahl zur definitiven Blutstillung ist die endoskopische Intervention. Es ist daher zu fordern, dass der Patient in die nächste Klinik mit endoskopischem Notdienst verlegt wird. Der schwierige und gefährliche Einsatz der Ballontamponade kann hierdurch vermieden werden. Endoskopisch kann der Ort der Blutung sicher identifiziert und entweder durch Gummibandligatur oder Applikation des Gewebeklebers N-Butyl-2-Cyanoacrylat gestillt werden. Während der Untersuchung werden Blut und Koagel mit einem großlumigen Endoskop aus dem Magen entfernt; so wird eine wirksame Komaprophylaxe eingeleitet. Trotz der Fortschritte in der endoskopischen und medikamentösen Therapie der Varizenblutung wird die Prognose des Patienten durch die Leberfunktion determiniert. Die Lebertransplantation ist die damit einzige Therapieoption, die den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen kann.
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