Schuss- und Stichverletzungen kommen in Deutschland insgesamt selten vor. Oberstes Ziel der notfallmedizinischen Akutversorgung ist die rasche Identifizierung potenziell lebensbedrohlicher Verletzungen und deren zielgerichtete Behandlung. Die Einschätzung, ob ein Patient mit dem Verdacht auf eine präklinisch nicht beherrschbare Körperhöhlenblutung von einem schnellen Transport in die nächstgelegene geeignete Klinik profitiert, stellt für das Rettungsdienstpersonal eine besondere Herausforderung dar. Notwendige und indizierte Interventionen sollten vor Ort durchgeführt werden, während aufschiebbare Maßnahmen auf den Transport („en route“) oder die Schockraumphase verschoben werden können. Der Zeitbedarf für eine effiziente Versorgung des Patienten kann durch strukturiertes Arbeiten mithilfe eines prioritätenorientierten Algorithmus (z. B. PHTLS) sowie horizontalen Vorgehens im Team („jeder kennt seine Aufgabe“, „alle arbeiten parallel“) optimiert werden.