Die Anzahl chronisch niereninsuffizienter Patienten, welche von einem Nierenersatzverfahren abhängig sind, nimmt aufgrund der demographischen Entwicklung kontinuierlich zu. Ende 2006 waren in Deutschland knapp 70.000 Menschen mit Dialyseverfahren versorgt. Der Notarzt ist deshalb in zunehmendem Maße mit Notfallsituationen bei terminal niereninsuffizienten, hämodialysepflichtigen oder nierentransplantierten Patienten konfrontiert. Terminal niereninsuffiziente und dialysepflichtige Patienten befinden sich oft in einem labilen Gleichgewicht des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts. Als typische Notfallsituationen treten Hyperkaliämie, Hyperhydratation mit Lungenödem sowie die Hypertonie mit Herzinsuffizienz auf. Aber auch mit einer akuten Hypotonie während der Hämodialyse, Infektionen bei Peritonealdialyse oder zentralvenösen Kathetern und der akuten Shuntblutung oder Shuntthrombose wird der Notarzt konfrontiert. Die Therapie vor Ort ist meist symptomorientiert, da eine kausale Therapie der Krankheitsbilder präklinisch oft nicht möglich ist. Dies erfordert die großzügige Einweisung dieser Patienten in eine entsprechende, für diese Notfälle eingerichtete Klinik.