Diese Darstellung beschreibt häufige akute nicht-traumatische Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Neurologische Raritäten und Intoxikationen sind nicht Gegenstand dieser Zusammenstellung. Das Ziel der notärztlichen Untersuchung ist die Erfassung von neurologischen Leitsymptomen. Meningismus, Kopfschmerz, epileptischer Anfall, Schwindel und akute Halbseitenlähmung weisen zusammen mit der Vorgeschichte des Patienten meist schon auf eine Verdachtsdiagnose hin. Da akut neurologischen Erkrankungen häufig eine vaskuläre Genese zugrunde liegt, ist das Erkennen eines sog. Gefäßsyndroms von großer Bedeutung. Dadurch wird die ärztliche Kommunikation erleichtert und der neurologische Status bereits diagnostisch bewertet. Entsprechend kann eine zielgerichtete Therapie schneller eingeleitet werden, womit Prognose und neurologisches Outcome deutlich verbessert werden können. Anatomische Kenntnisse des Nervensystems sind dafür unerlässlich, denn „Du kannst Dich nicht auf Deine Augen verlassen, wenn Deine Vorstellungen unscharf sind“ (Mark Twain).