01.06.2016 | Editorial
Neue Ansätze
Erschienen in: Heilberufe | Ausgabe 6/2016
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Gewalt gibt es in der Pflege, das bestreitet wohl niemand. Öffentlich wird häufig nur, was nach Skandal riecht. Das meiste aber passiert subtil, unterschwellig, versteckt. Gewalt zwischen Pflegenden, Patienten und Bewohnern ist zumeist eine Aneinanderreihung von Kränkungen, Beschimpfungen oder Handgreiflichkeiten, die dem körperlichen und psychischen Wohl der Bedürftigen oder der Pflegenden schaden — je nachdem, in welche Richtung sie geschehen. Pflegende erfahren nicht selten Gewalt durch Patienten oder Bewohner: In einer Studie, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Kooperation mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege durchführte, gaben 56% der befragten Pflegenden an, innerhalb eines Jahres körperliche Gewalt erlebt zu haben, 78% berichteten von verbaler Gewalt. Wie sollten Pflegende reagieren, wenn Beleidigungen, sexuelle Anzüglichkeiten und Drohungen ausgesprochen werden? Kann solchen Übergriffen präventiv begegnet werden? Und: Was tun, wenn es trotzdem passiert? Im PflegeKolleg „Gewalt am Arbeitsplatz“ (Seite 9) stellen unsere Autoren interessante Ansätze zur Gewaltprävention und zum Umgang mit den Folgen von Gewalt vor. …Anzeige