Die Computertomographie (CT) ist neben der Magnetresonanztomographie (MRT) die wichtigste Methode der bildgebenden Diagnostik zum direkten Nachweis umschriebener oder diffuser Prozesse des Gehirn und des Rückenmarks.
Obwohl die MRT in der Darstellung des intrakraniellen Weichteilkontrastes überlegen ist, spielt die CT in der Notfalldiagnostik aufgrund ihrer breiten Verfügbarkeit sowie der rezenten Entwicklungen der radiologischen Gerätetechnik eine unerlässliche Rolle.
Die kurze Untersuchungsdauer, die bessere Überwachungsmöglichkeit des schwerkranken Patienten sowie die bessere Beurteilbarkeit von Knochenstrukturen sind nur einige der Vorteile der CT.
Eine neuere CT-Scan-Methodik, die sog. Multidetektor-Computertomographie (MDCT), erlaubt aufgrund leistungsfähiger Röhren sowie Hard- und Software-Modifikationen Untersuchungen in Spiraltechnik. Besonders in der kraniellen Bildgebung sind somit dreidimensionale (3D) Rekonstruktionen möglich und Artefakte minimierbar. Die kurze Scan-Zeit lässt zusätzlich Gefäßdarstellungen mittels kontrastmittelunterstützter CT-Angiographie zu, welche nach 3D-Rekonstruktionen ein plastisches Bild der Gefäße, etwa beim Screening nach Aneurysmen oder Gefäßverschlüssen, bietet. Die rasche Injektion von jodhaltigem Kontrastmittel ermöglicht Darstellungen, frei von Flussphänomenen – im Gegensatz zur MR-Angiographie.
Auch die Beurteilung der Durchblutung eines Organs, in diesem Fall des Gehirns, ist möglich. Hierzu kommt die dynamische Perfusions-CT („perfusion-weighted imaging“-CT) zum Einsatz. Die klinische Bedeutung liegt z. B. in der Indikationsstellung einer raschen Rekanalisation beim akuten Insult.
Das klinische Bild des neurologischen Notfalls kann durch multiple inrakranielle und intrazerebrale Prozesse hervorgerufen werden. Die Radiologie bietet mit der CT eine rasche und mittlerweile oft entscheidende Unterstützung der Differenzialdiagnostik durch den Kliniker.