Aus der Analyse wissen wir, dass eines der zahlreichen Probleme die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Österreich sind. Dass es hier, bezogen auf Personalausstattung, aber auch dem Verständnis von Pflege aus den unterschiedlichen Heimverordnungen äußerst unterschiedliche Zugänge gibt. Diese Unterschiede führen dazu, dass die nichtmedikamentösen Therapieformen bei BPSD in einem ganzheitlichen Setting wohl kaum bekannt oder durchgeführt werden.
Wir wollen uns daher in diesem Kapitel ausführlich den Rahmenbedingungen, bezogen auf die nichtmedikamentösen Therapieformen, annehmen mit dem Ziel, die Autonomie und damit die Selbstbestimmtheit der BewohnerInnen, die an BPSD leiden, zu erhöhen.
Wir beginnen mit dem General Management, welches die Weichen der Veränderung stellen wird müssen. Hierzu zählt die Festlegung einer tieferen Zweckbestimmung bezogen auf nichtmedikamentöse Therapieformenin stationären Langzeiteinrichtungen. Diese tiefere Zweckbestimmung dient als Grundlage zur Erarbeitung aller weiterführenden Strategien, sei es die finanzielle Ausstattung, die Definition von Qualitätskriterien, der hierarchische Aufbau gepaart mit Aspekten des Führungsverständnisses und der Unternehmenskultur und letztendlich dem Personalmanagement. In die Strategieentwicklung wäre die Einbindung der Länder und der gemeinsame Beschluss einen tiefgreifenden Wandel zu forcieren wichtige Grundvoraussetzung, die ein bundesweites einheitliches Vorgehen ermöglicht.
Auf Ebene der Organisationen gibt es ebenso eine Menge an notwendigen Veränderungen die ich nun kurz erläutere. Die Abflachung von Hierarchien wird hierbei ein zentrales Thema sein. Ebenso die Erweiterung von Kompetenzen für die Führungskräfte. Gilt es außerdem den Führungsstil neu zu definieren. Hierzu sind die Einführung von Objektives & Key Results, kraftvolles Instrumente den Veränderungsprozess in Gang setzen.
Ebenso wird sich die personelle Ausstattung völlig neu zu denken sein. Das Etablieren von interdisziplinären Teams mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten ein weiterer unerlässlicher Schritt. Die Ausbildung von Experten als Teil eines ganzheitlichen Personalentwicklungskonzeptes die Berufszufriedenheit untersützen. Letztendlich sind Dienstzeitmodelle und Pflegesystemen, welche sich an den Bedürfnissen der BewohnerInnen orientieren, zu etablieren. Ebenso werden Physio-, Ergo- und MusiktherapeutInnen, um nur einige zu nennen, wichtige Ergänzung sein MIBUK-Team sein. Prozesse im Unternehmen selbst wird man kritisch hinterfragen und neu gestalten. Bei all dieser Veränderung ist der hohe Einbindungsgrad der MitarbeiterInnen wichtige Grundvoraussetzung für das Gelingen eines tiefgreifenden Wandels in der stationären Langzeitpflege.
geht dem geplanten Wandel voraus. Wir werden Zahlen und Fakten benötigen, die uns zeigen, auf dem richtigen Weg zu sein und uns unterstützen, das Unternehmen in diesen stürmischen Zeiten zu navigieren. Diese Zahlen ergeben sich aus der Gegenwart und aus der Zukunft. Diese Zahlen werden sich aus dem Finanzwesen, der zu erbringenden Qualität der Leistung, den Bedürfnissen der Kunden, den Bedürfnissen der MitarbeiterInnen sowie den veränderten Umweltbedingungen zusammensetzen und aus diesen Erkenntnissen heraus werden die notwendigen Maßnahmen abgeleitet.