Hintergrund
Die notfallmäßige Schnittentbindung ist eine klassische Notfallsituation, deren Bewältigung sofortige reibungslose Zusammenarbeit erfordert. Simulationsbasiertes Training wird beispielsweise in Großbritannien als Maßnahme zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse in der Patientenversorgung gefordert und wird für die Ausbildung aller Beteiligten genutzt. Ein simulatorbasiertes Teamtraining für den Kreißsaal wurde im Rahmen des Gesamtkonzepts zur Patientensicherheit am KRH Klinikum Hannover Nordstadt etabliert. Das vierstündige Kurskonzept beinhaltet eine theoretische Einführung und 4 Simulationsszenarien. Nach jeder Simulation wird durch die Trainer ein ausführliches Debriefing durchgeführt. Lernziele sind die Verbesserung der subjektiven Durchführungssicherheit des Notfallkaiserschnitts bei typischen peripartalen Notfällen (Eklampsie, Uterusruptur, Placenta praevia und Nabelschnurvorfall) und der Kommunikation aller Beteiligten. Zusätzlich wird den Mitarbeitern Hintergrundwissen zum Zwischenfallmanagement und ein Konzept zur Nachbesprechung unerwünschter Ereignisse vermittelt.
Ergebnisse
Die Evaluation des Teamtrainings zeigt durchgehend eine sehr hohe Akzeptanz und einen großen Lerneffekt bei den beteiligten Berufsgruppen. Alle Teilnehmer bewerteten das Training mit „bedeutend“ bis „von hoher Bedeutung“ für die klinische Tätigkeit. Auch erfahrene Mitarbeiter lassen sich für simulationsbasiertes Notfalltraining begeistern und profitieren beispielsweise von Kenntnissen aus dem Zwischenfallsmanagement. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des Teamtrainings für die Patientensicherheit. Entscheidend für die dauerhafte, kontinuierliche Etablierung des Teamtrainings ist die feste Verankerung der Durchführung im klinischen Alltag.
Ziel
Das Ziel der Autoren ist es, die Auswirkungen des Teamtrainings auf das zukünftige Tun zu untersuchen, um den Ressourcenaufwand zu rechtfertigen.