01.03.2025 | Wissenschaft in 5 Minuten
Wissenschaft in 5 Minuten
Erschienen in:
Hebammen Wissen
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Ausgabe 2/2025
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Auszug
Tabak, Alkohol und Drogen sollten in jeder Schwangerschaft tabu sein. Zahlen des Pilotprojektes CaSCH-T1 aus dem Jahr 2019 zeigen, dass dem leider nicht so ist. Gut 13% der befragten schwangeren Frauen und Mütter gaben einen Substanzkonsum an, davon griffen rund 22 % auch auf Cannabis zurück. Die Folgen des Cannabisgebrauchs für die kindliche Entwicklung sind zwar bislang nicht gut untersucht, es zeichnet sich aber zunehmend ab, dass unter anderem die kognitiven Fähigkeiten der Kinder darunter leiden. Einen solchen Zusammenhang beschrieben kürzlich erst wieder Forschende aus den USA. Demnach zeigten sich Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Cannabis konsumierten, im Vorschulalter vermehrt aggressiv und eingeschränkt in ihren exekutiven Funktionen. Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie waren insgesamt 250 Mütter und ihre Kinder untersucht und begleitet worden. Eine Cannabisexposition in utero konnte bei 80 Kindern toxikologisch verifiziert werden. Die kognitiven Fähigkeiten der Kinder wurden im Alter von fünf Jahren objektiviert, wobei der Fokus auf den Kompetenzen Aufmerksamkeit, inhibitorische Kontrolle, Sprache und Sprachverständnis sowie episodisches Gedächtnis lag. Exponierte Kinder schnitten in puncto Aufmerksamkeit und inhibitorischer Kontrolle schlechter ab als der nicht exponierte Nachwuchs. Defizite offenbarten sich auch in der Planungsfähigkeit. Betroffene Kinder gebärdeten sich zudem im Vergleich aggressiver. Aus Sicht des Studienteams stärken die Daten die aktuell geltende Empfehlung, während der Schwangerschaft auf Cannabis besser zu verzichten, auch wenn eine Kausalität nicht bewiesen werden konnte. …