Dieser Artikel liefert Einblicke in Historie, Organisationsstruktur und Leistungsbilanz des Rettungsdienstes in Rheinland-Pfalz. Das zentrale Steuerungsorgan der präklinischen Notfallversorgung stellt die Leitstelle dar. Man erreicht unter der europäischen Notrufnummer 112 jederzeit kompetente Hilfe; diese umfasst sowohl die rettungsdienstliche als auch die feuerwehrtechnische Komponente. Zukünftig soll diese nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in Rheinland-Pfalz ausschließlich in den Integrierten Leitstellen (ILS) koordiniert werden, die damit das alte Modell der getrennt arbeitenden Rettungs- und Feuerwehrleitstellen ablösen sollen. Mit Ausnahme der aktuell in Errichtung befindlichen ILS Ludwigshafen und der ILS Rheinhessen, für die die Planungsphase angelaufen ist, werden bereits 6 ILS betrieben. Das Land Rheinland-Pfalz ist zurzeit in 8 Rettungsdienstbereiche eingeteilt, die jeweils von einer ILS bzw. je einer Rettungsleitstelle geführt werden. Der Tätigkeitsschwerpunkt in einer Leitstelle konzentriert sich maßgeblich auf die Nachfrage nach Leistungen des Krankentransports und der Notfallrettung. Das Verhältnis von Rettungsdienst- zu Feuerwehreinsätzen erstreckt sich von 23:1 bis 48:1. Die Interaktion mit anderen Leistungserbringern ist mannigfaltig. Schnittstellen ergeben sich sowohl mit der Polizei, dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst, den Kliniken, Praxen und weiteren v. a. medizinischen Stakeholdern. Generell bewältigt eine Leitstelle eine Vielzahl weiterer Aufgaben neben der Notrufbearbeitung und Disposition der Rettungsmittel. Anrufer werden medizinisch-taktisch zur Überbrückung des therapiefreien Intervalls unterstützt. Zudem werden fortlaufend Dokumentationsaufgaben zur Qualitätssicherung bewältigt.