01.12.2005 | Originalien
Lebensqualität 5 Jahre nach schwerem stumpfem Trauma
Eine prospektive Analyse der Lebensqualität, des Schmerzbildes und der beruflichen Wiedereingliederung
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 8/2005
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Neben der Sicherung des Überlebens stellt die Minderung posttraumatischer Beeinträchtigungen eine wesentliche Zielgröße in der Ergebnisqualität der Behandlung schwerverletzter Patienten dar. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war deshalb, das Outcome 5 Jahre nach schwerem stumpfem Trauma zu untersuchen. Insgesamt wurden 273 Patienten erfasst, die im Rahmen eines Primäreinsatzes des Rettungshubschraubers Christoph 1 aus München-Harlaching nach schwerem stumpfem Trauma versorgt und in eine maximalversorgende Zielklinik in München transportiert wurden. Von diesen Patienten wurden erstmalig an der Einsatzstelle Daten erhoben sowie der weitere präklinische und klinische Verlauf dokumentiert. 5 Jahre nach dem Trauma konnten im Rahmen einer Nachuntersuchung von 178 Patienten valide Daten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität, zum Schmerzbild sowie zur beruflichen Reintegration erfasst werden. Die Traumapatienten zeigten deutliche Abweichungen hinsichtlich aller erfassten Lebensqualitätsbereiche von den Referenzwerten der Normalbevölkerung. Patienten mit höherer Verletzungsschwere sowie Patienten mit initialer Bewusstlosigkeit wiesen in allen Dimensionen eine deutlich reduzierte Lebensqualität auf. 108 Patienten gaben eine Verschlechterung ihrer Kopfschmerzen, 95 Patienten der Schmerzen im Bereich des Kniegelenks und distal davon an. 5 Jahre nach dem Trauma waren 61, 7% der Befragten wieder erwerbstätig, davon konnten 43, 5% wieder in den vorher ausgeübten Beruf zurückkehren.
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