01.10.2015 | pflegewissenschaft
Lärm auf Neugeborenen-Intensivstationen
Interventionen verbessern physiologische Parameter
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 8/2015
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Hintergrund
Im Jahr 2013 lag die Rate der Frühgeborenen in Österreich bei 8,2%. Durch den Einsatz von modernen technischen Geräten auf der Neugeborenen-Intensivstation (NICU) kann den Frühgeborenen die schützende Gebärmutter ersetzt werden. Lärm kann in dieser Phase folgenschwere Auswirkungen auf die Entwicklung des Frühgeborenen haben. Auch wenn es in den vergangenen Jahren auf NICU zu einer deutlichen Lärmreduktion gekommen ist, so kann noch nicht von einem ruhigen Umfeld gesprochen werden.
Ziel
Ziel dieser Arbeit war es, aufzuzeigen, ob Schulungsprogramme über Lärmreduktion für Fachpersonal auf NICU zu einer Verminderung des Lärmpegels führen können. Außerdem soll eruiert werden, ob das Tragen von Ohrschützern zu einer Verbesserung der physiologischen Parameter bei Frühgeborenen führen kann.
Methodik
Zwischen Juli 2014 und Februar 2015 wurde einerseits in der virtuellen Bibliothek der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und andererseits in den Datenbanken PubMed sowie CINAHL und Academic Search Elite über die Suchoberfläche EBSCO-Host gesucht. Zusätzlich wurden das Directory of Open Access Journals über die UMIT-Bibliothek und Google Scholar zur Auffindung geeigneter Literatur verwendet.
Ergebnisse
Schulungsprogramme zur Lärmreduktion führen, in regelmäßigen Abständen gehalten, zu einer Veränderung im Verhalten des Fachpersonals und einem besseren Bewusstsein für Lärmquellen und Lärmauswirkungen. Das Tragen von Ohrschützern verbessert bei den Frühgeborenen physiologische Parameter wie Gemütszustände, motorische Reaktionen, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz deutlich.
Schlussfolgerung
Kontinuierliche Schulungsprogramme sollten ein fixer Bestandteil auf der NICU sein. Das Tragen von Ohrschützern führt großteils zu einer Verbesserung der motorischen Reaktionen, der respiratorischen Parameter und der Herzfrequenz der Frühgeborenen.