01.12.2012 | Originalarbeit
Kyphoplastie zur Behandlung osteoporotischer Wirbelfrakturen
Eigene Erfahrungen mit über 500 Behandlungen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2012
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Die Kyphoplastie ist seit über 10 Jahren eine etablierte Methode zur Behandlung von schmerzhaften osteoporotischen Sinterungsfrakturen der Wirbelsäule; dieser Effekt wurde in mehreren klinischen Studien belegt. Sie führt nicht nur zur raschen Schmerzreduktion, sondern auch nach einer neuen großen Langzeitstudie zu einer erhöhten Langzeitüberlebensrate. Trotz routinierter Technik können relevante schwere Komplikationen auftreten. Vom 1.1.2008 bis zum 31.7.2011 wurden bei 564 Patienten ballonassistierte Kyphoplastien durchgeführt. In allen Fällen bestanden Schmerzen und eine sowohl im Röntgenbild der Wirbelsäule als auch in einem ergänzenden Schnittbildverfahren (CT oder MRT) nachgewiesene frische Fraktur. Die Patienten waren durchschnittlich 75,3 Jahre alt, 71,3% waren Frauen. Behandelt wurden Frakturen von Th3 bis L5. In 372 Fällen erfolgte eine 1-Etagen-Kyphoplastie, 128-mal wurden 2 Etagen, 48-mal 3 Etagen und 22-mal 4 Etagen simultan versorgt. Die mittlere Operationszeit bei allen Patienten betrug 36 min. Acht verschiedene Operateure führten die Eingriffe aus. In 16% der Fälle wurden perioperativ oder auf den postoperativen Röntgenbildern asymptomatische kleinere Zementparavasate gesehen. Die Schmerzen, bemessen nach der visuellen Analogskala, verbesserten sich im Mittel von präoperativ 8 Punkten auf postoperativ 2,4 Punkte. Die mittlere Liegezeit betrug 8 Tage und nahm über die Jahre stetig ab. In 14% der Fälle kam es innerhalb von 6 Monaten trotz Prophylaxe zu Anschlussfrakturen. Es traten 6 Majorkomplikationen (1,06%) auf. Bei korrekter Indikation ist die Kyphoplastie ein gutes Verfahren zur Behandlung schmerzhafter osteoporotischer Sinterungsfrakturen der Lenden- und Brustwirbelsäule. Komplikationen sind bei korrekter Ausführung selten.
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