01.05.2012 | Originalien
Krankenhausnotaufnahme als kritische Schnittstelle beim MANV
Erfahrungen mit der Loveparade 2010
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 4/2012
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Hintergrund
Die Krankenhausnotaufnahme ist ein entscheidendes Bindeglied in der Rettungskette, das gerade auch in außergewöhnlichen Situationen von zentraler Bedeutung ist. Am Beispiel der Loveparade 2010 werden Möglichkeiten in Planung und Reaktion bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) beschrieben und diskutiert.
Methoden
Zur Abschätzung der Belastung der Notaufnahmen der 4 am stärksten betroffenen Kliniken wurden die Patienten anhand der ICD-Daten retrospektiv in das Manchester Triage-System eingeteilt, dabei wurde die Notwendigkeit einer Schockraumbehandlung festgestellt. Die Ergebnisse, die speziellen Probleme des Unglückstags und die Lösungen wurden in einer qualifizierten Diskussion der beteiligten Notaufnahmen und des Rettungsdienstes evaluiert. Daraus resultierte ein quantitatives und qualitatives Belastungsprofil der Notaufnahmen.
Ergebnisse
Die 4 in die Auswertung einbezogenen Kliniken behandelten 388 Patienten. Bei kurzer Entfernung zum Unglücksort wächst der Anteil ambulanter Patienten und die Hauptbelastung tritt früh nach dem Unglück auf; bei größerer Entfernung werden mehr stationäre Patienten behandelt und die Belastung verlagert sich zeitlich nach hinten. Eckdaten zur Kapazitätsplanung werden vorgestellt und die zentralen Probleme diskutiert.
Schlussfolgerung
Zentrale Notaufnahmen stehen im Fokus der Vorbereitungen für Großveranstaltungen. Die vorgestellten Maßnahmen waren geeignet, geplante und ungeplante Patientenströme zu kontrollieren und eine fachgerechte Versorgung zu gewährleisten.
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