Wie lassen sich ältere und pflegebedürftige Menschen vor den gesundheitlichen Belastungen durch Hitze schützen? Anlässlich des Klimaaktionstags gibt die Pflegekammer NRW Tipps für den Pflegealltag und mahnt strukturellen Hitzeschutz an.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für Senioren bei großer Hitze besonders wichtig.
Die Pflegekammer NRW warnt anlässlich des Klimaaktionstags am 5. Juni eindringlich vor den Gefahren extremer Hitze. Pflegeeinrichtungen rief sie auf, präventive und akute Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Gute Belüftung, lockere Kleidung und ausreichend Trinken könnten helfen, dass Senioren sicher und gesund durch den Sommer kommen.
„Gerade ältere Menschen sind sehr gefährdet, weil sie durch einen verlangsamten Stoffwechsel weniger Schwitzen und zudem ein geringeres Durstgefühl haben“, erklärt Kevin Galuszka vom Vorstand der Kammer. Aber auch bei einer eingeschränkten Durchblutung, chronischen Erkrankungen, kognitiven Beeinträchtigungen wie Demenz und verminderter Beweglichkeit wirkten sich sehr hohe Temperaturen negativ aus.
Um pflegebedürftige Menschen in der ambulanten oder stationären Versorgung vor den Risiken extremer Hitze zu schützen, empfiehlt Galuszka u.a. folgende Maßnahmen:
- Für gut belüftete und klimatisierte Räumlichkeiten sorgen
- Einsatz von Sonnenschutzfolien an Fenstern sowie von Ventilatoren und Klimageräten, um die Raumtemperatur zu senken
- Senior*innen ermutigen, leichte und luftige Kleidung zu tragen
- Aktivitäten im Freien auf die Morgen- und Abendstunden verlegen
- Während der heißesten Tageszeit dafür sorgen, dass sich Bewohner*innen in den kühleren Innenräumen aufhalten.
Flüssigkeitkeitszufuhr besonders wichtig
Besonders wichtig sei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. „Die Bewohner*innen sollten regelmäßig zum Trinken animiert werden und mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag zu sich nehmen“, empfiehlt Galuszka. Neben Wasser könnten auch verdünnte Fruchtsäfte und Kräutertees gereicht werden. Die Flüssigkeitsaufnahme lasse sich mit Trinkprotokollen überwachen.
Galuszka mahnte: „Was wir in Deutschland brauchen, ist ein struktureller Hitzeschutz bis auf kommunale Ebene.“ Daher sei die Pflegekammer NRW auch Teil eines bundesweiten Bündnisses für den Hitzeschutz. (ne)