01.12.2011 | Leitthema
Kardiokompressionssysteme zur Reanimation im akuten Kreislaufstillstand
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 8/2011
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation wird beim akuten Herzkreislaufstillstand eine Herzdruckmassage mit einer Frequenz 100/min und einer Kompressionstiefe von 5 cm empfohlen. Damit dies im präklinischen Kreislaufstillstand sicher gewährleistet werden kann, haben in den letzten Jahren sog. nichtinvasive, automatische Kardiokompressionssysteme Einzug in die Notfallmedizin gehalten. In Deutschland sind derzeit das LUCAS™- sowie das AutoPulse™-System mit CE-Zeichen verfügbar. Beide Systeme sind batteriebetrieben für den mobilen Einsatz geeignet und erleichtern den Patiententransport unter ununterbrochener Kardiokompression. Ihre Vorteile liegen in einer definierten Kompressionstiefe und Geschwindigkeit sowie einer geringeren Gefährdung des Personals bei Transportfahrten. Während passive Systeme zur Kardiokompression/-dekompression einen Überlebensvorteil unter prähospitalen Bedingungen zeigen konnten, liegen für aktive, automatische Kardiokompressionssysteme noch keine Studien vor, die eine generelle Empfehlung für ihre Verwendung im Rettungsdienst geben würden. Für ihren Einsatz bei ausgewählten Patienten im Herzkatheterlabor besteht eine Empfehlung, da neben dem Strahlenschutz für das Personal diese Systeme eine invasive Diagnostik und Therapie erst ermöglichen. Für den erfolgreichen Einsatz sind ein entsprechendes Training des Personals sowie eine sorgfältige Patientenauswahl notwendig. Derzeit laufende, multizentrische Studien zum präklinischen Kreislaufstillstand werden in Zukunft die notwendige Evidenz und Datenbasis zur Identifikation von Patientengruppen schaffen, welche vom Einsatz automatischer Kardiokompressionssysteme profitieren.
Anzeige