Verschiedene Studien belegen wiederholt, dass es bei der Gesundheitsversorgung von Immigranten in Deutschland im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte deutlich häufiger zu Fehldiagnosen, Fehlversorgung, Chronifizierungen und inadäquater Patientenaufklärung kommt. Verschiedene Gründe dafür werden diskutiert. Hierbei kommt ungelösten Sprachbarrieren, soziokulturellen Missverständnissen, unzureichendem Wissen über die Zusammenhänge zwischen Migration, Flucht und (seelischer) Gesundheit sowie mangelhafter interprofessioneller und interdisziplinärer Zusammenarbeit eine besondere Rolle zu. Systematische Fort- und Weiterbildungen mit dem Fokus auf interkulturelle und interprofessionelle Kompetenzen, wie sie das Projekt IPIKA an der Charité - Universitätsmedizin anbietet, tragen dazu bei, die Gesundheitsversorgung besser auf die Anforderungen der gesellschaftlichen Vielfalt einzustellen.