01.12.2003 | Schwerpunkt Rettungskette—Polytraumamanagement
Interdisziplinäres Polytraumamanagement
Teil 2: Klinikaufnahme vital bedrohter traumatisierter Patienten
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 8/2003
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Das Schockraummanagement stellt das entscheidende Bindeglied zwischen präklinischer Notfallversorgung und klinischer Weiterbehandlung des polytraumatisierten Patienten dar. Neben den infrastrukturellen Voraussetzungen des behandelnden Hauses ist insbesondere der zeitsensitive Ablauf der einzelnen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen für die weitere Prognose des Patienten entscheidend.
In der Sichtungsphase werden zunächst Reanimationsmaßnahmen fortgeführt und intensiviert. Dabei sind zentrale Behandlungsparameter die Wiederherstellung der Kreislauffunktion und suffiziente Oxygenierung. Erste lebensrettende Sofortoperationen müssen umgehend durchgeführt werden (z. B. Thoraxdrainage). Entsprechend der durch klinische Untersuchung erhobenen Erstbefunde werden Diagnostik bzw. notwendige Notfalloperationen eingeleitet (Röntgenthorax, Sonografie, Blutstillung). Am Ende der ersten Phase werden die weiteren Behandlungsprioritäten festgelegt: Notfalloperation vs. weiterführende Diagnostik oder Intensivtherapie zur Stabilisierung des Patienten. Behandlungsalgorithmen verbessern durch strukturierte Handlungsanweisungen die Zeit-Nutzen-Relation der Versorgung. Eine Kombination aus gut eingespieltem Team mit klar strukturierten Behandlungskonzepten und Teamführung durch Kompetenz, stellt den Schlüssel zur suffizienten Erstbehandlung polytraumatisierter Patienten dar.
Anzeige