Hoffnung ist eine der treibenden Kräfte im menschlichen Leben. Schwierige Situationen können nur ausgehalten werden in der Hoffnung, dass sie sich ins Positive verwandeln. Krankheit, Leiden und Sterben sind davon nicht ausgenommen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt,“ sagt der Volksmund und „Hoffen wider alle Hoffnung“. Pflegende und Betreuende sehen sich in der Pflegepraxis beinahe täglich Hoffnungen von kranken Menschen oder deren Nahestehender gegenüber, die aus fachlicher Sicht in keiner Weise gerechtfertigt zu sein scheinen. Selbst im Hospiz- und Palliativbereich ist das Pflegephänomen Hoffnung ein alltägliches. Es birgt nicht zu unterschätzende ethische Konfliktsituationen in sich, denen in diesem Kapitel nachgegangen werden soll.