01.03.2011 | Originalien
Herzinfarktnetzwerk Region Augsburg (HERA)
Einjahresergebnisse
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 2/2011
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Hintergrund
Das Register des Herzinfarktnetzwerks Region Augsburg (HERA) untersucht prognostisch relevante Therapiezeitintervalle nach (über)regionaler Netzwerketablierung zur Akutintervention bei ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI) an einem Maximalversorgungshaus in gemischt städtisch-ländlicher Struktur.
Material und Methoden
Es wurden 250 konsekutive STEMI-Patienten vom 1.5.2007 bis 15.5.2008 eingeschlossen. Prognostisch relevante Therapiezeitintervalle sowie das Vorhandensein eines 12-Kanal-Elektrokardiogramms (EKG) und die Medikation am Einsatzort wurden von Not- bzw. Klinikärzten standardisiert dokumentiert.
Ergebnisse
Die „pain-to-contact time“ betrug im Median 71 min, die „contact-to-door time“ (C2DT) 56 min, die „door-to-balloon time“ (D2BT) 65 min und die „contact-to-balloon time“ 121 min. Insgesamt 80% der Patienten mit primärer Notarztversorgung hatten eine D2BT von <90 min. Bei 82% der Patienten wurde vom Notarzt ein 12-Kanal-EKG angefertigt. Eine Reduktion der D2BT wurde durch direkte Übergabe im Herzkatheterlabor erreicht.
Schlussfolgerungen
C2BT und D2BT sind niedriger als in den meisten publizierten Studien und Registern und kommen den Vorgaben der Leitlinien nahe. Die Vorgabe des/der American College of Cardiology (ACC)/American Heart Association (AHA) einer D2BT von <90 min bei >75% aller Patienten wird bereits erfüllt. Eine weitere Reduktion der D2BT wäre möglich, insbesondere durch direkte Patientenübergabe durch den Notarzt im Herzkatheterlabor. Dies setzt jedoch die verlässliche STEMI-Diagnose am Einsatzort mittels 12-Kanal-EKG voraus.
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