01.08.2013 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Genderaspekte bei kardiovaskulären Krankheiten
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2013
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Haupttodesursache für Frauen und Männer weltweit, und dies betrifft, insbesondere was die koronaren Herzerkrankungen angeht, eine steigende Anzahl von älteren und alten Menschen. Die Gendermedizinforschung zeigt seit Jahrzehnten in der Kardiologie Geschlechtsunterschiede zuungunsten von Frauen auf, wie längere Wege zur und geringere Chancen auf Spitzenmedizin (Intensivstation, Herzkatheter, Bypassoperation) und schlechteres Outcome. Seither sind zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Sensibilisierungsaktionen erfolgt. Aber auch die neueren Publikationen weisen auf identische Trends hin, wenn auch mit abnehmendem Unterschied. Durch die Betonung der Prävention und damit auch der Hauptherzrisikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Blutfette, Diabetes mellitus und Übergewicht, und zwar für Frauen und Männer, ist Herztod nicht mehr ausschließlich männlich besetzt. Um Chancengleichheit herbeizuführen, ist eine weitere Implementierung der Gendermedizin in Lehre und Ärztefortbildung sowie vor allem eine Aufnahme von gendermedizinischen Erkenntnissen in die Leitlinien der Fachgesellschaften nötig.
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