01.01.2012 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Gangveränderungen als Frühindikator einer Demenz
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2012
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Gangstörungen treten bei Demenz häufiger auf als im Rahmen des physiologischen Alterungsprozesses. Die Prävalenz dieser demenzassoziierten Gangstörungen hängt dabei vom Demenztyp und vom Schweregrad der kognitiven Beeinträchtigung ab. Während bei der vaskulären Demenz schon im Frühstadium klinisch manifeste Gangstörungen zu beobachten sind, zeigen sich diese bei der Alzheimer-Demenz meist erst im späteren Krankheitsverlauf. Mit modernen Methoden des „brain imaging“ wurde gezeigt, dass an Demenz erkrankte Personen vermehrt auf kortikale Aktivität angewiesen sind, um die Gangstabilität in komplexen Situationen aufrechtzuerhalten. Bei Dysfunktionen des Frontal- oder Temporallappens kann die Allokation dieser Ressourcen nicht mehr ausreichend sein. Klinisch lässt sich dies mithilfe von Dual-Task-Paradigmen überprüfen. Übersteigt die Aufmerksamkeitsanforderung die verfügbare Aufmerksamkeitskapazität, kommt es bei Alzheimer-Patienten auch schon im Frühstadium zu quantitativen Gangveränderungen, wie z. B. einer signifikanten Reduktion der Gehgeschwindigkeit und einer Zunahme der Schrittzeitvariabilität. Dies könnte die frühe Diagnose einer Alzheimer-Erkrankung erleichtern.
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