Hintergrund
Fieber ist ein sehr häufiges Begleitsymptom in der Primärmedizin. Der initiale Zugang in einem präklinischen Setting unterscheidet sich von Diagnostik und Therapie im Krankenhaus und ist daher auch für die Notfallmedizin von Bedeutung.
Ziel
Die Prinzipien der präklinischen und ambulanten Versorgung erwachsener Patienten mit Fieber werden in diesem Beitrag dargestellt.
Methoden
Recherche und Auswertung der Literatur.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Eine zugrunde liegende Erkrankung muss und kann nicht immer diagnostiziert werden. Wichtig ist das Erkennen von abwendbar gefährlichen Verläufen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen. Anamnese und körperliche Untersuchung sind oft ausreichend, um eine initiale Entscheidung zum therapeutischen Vorgehen treffen zu können. Unter Umständen folgt das weitere Vorgehen einer Stufendiagnostik. Biomarker sind mangels erwiesenen Benefits in der Therapieabwägung allenfalls additiv zur klinischen Wahrscheinlichkeit sinnvoll. Auch die Höhe der Fiebertemperatur kann weder sicher mit der Schwere einer Erkrankung noch mit der Ursache korreliert werden. Einen aussagekräftigeren Prädiktor stellt der allgemeine Zustand des Patienten dar. Eine günstige Nutzen-Schaden-Relation zwischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen, Rekonvaleszenzdauer und symptomatischer Besserung durch antipyretische Medikamente existiert bislang nicht. Antipyretika können aber aufgrund ihrer analgetischen Effekte, unter Beachtung von Kontraindikationen, zur Symptomkontrolle eine Option darstellen. Besonders bei älteren Patienten sollte auf Zeichen einer Dehydratation geachtet werden und ein Flüssigkeitsdefizit zur Vermeidung komplizierender Faktoren ausgeglichen werden.