Der Respekt vor der Autonomie von zu versorgenden Personen ist eines der leitenden medizin- und pflegeethischen Prinzipien. Bewohnende stationärer Altenpflegeeinrichtungen sind eine besonders vulnerable Gruppe, deren Autonomie bedroht bzw. verletzt werden kann.
Ziele der Studie sind die Identifizierung von Faktoren, die die Autonomie von Bewohnenden gefährden bzw. verletzen können, sowie die Erfassung von konkreten Lebenssituationen und Kontexten, in denen diese Faktoren angesiedelt sind.
Faktoren der Autonomiegefährdung und -verletzung in Altenpflegeeinrichtungen wurden mittels eines Scoping Review (nach Methodik des Joanna Briggs Institutes) von empirischen Ergebnissen aus Zeitschriftenbeiträgen im Zeitraum 2000–2021 eruiert. Die Analyse der Beträge erfolgte mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse.
75 Beiträge wurden final in das Review eingeschlossen. Identifizierte Faktoren der Autonomiegefährdung und -verletzung wurden Bereichen zugeordnet, die auf der Ebene der Akteur_innen, der (Sorge‑)Beziehungen und der Strukturen verortet sind. Faktoren, die die Bewohnendenautonomie verletzen oder bedrohen können, sind in den meisten Bereichen der Lebenswelten von Bewohnenden vorzufinden.
Die Verortung der identifizierten Gefährdungen/Verletzungen auf diversen Akteurs- und Strukturebenen deutet auf die Notwendigkeit einer umfassenden Wahrung und Förderung der Bewohnendenautonomie im Setting stationärer Altenpflegeeinrichtungen hin.