Der Konsum von Energydrinks stieg in den vergangenen Jahren stark an. Demensprechend werden notfallmedizinische Strukturen wie der Rettungs- und Notarztdienst, aber auch Notaufnahmen immer häufiger mit Patienten konfrontiert, die Energydrinks zu sich genommen haben und an den meist sympathomimetisch induzierten unerwünschten Wirkungen des Koffeins leiden (z. B. Palpitationen, Tachykardien, Unruhe, Angstzustände, Agitationen, Elektrolytstörungen). Auf der anderen Seite wurden in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Fallberichte zu Patienten veröffentlicht, die sich nach einem teilweise exzessiven Konsum von Energydrinks mit typischen notfallmedizinischen Krankheitsbildern präsentierten, bei deren Versorgung man aber primär meist nicht an Energydrinks als (mit‑)auslösendes Agens denken würde. Hierzu gehören u. a. Myokardinfarkte, Aortendissektionen, schwere Herzrhythmusstörungen, Herz-Kreislauf-Stillstände, Hirninfarkte und -blutungen, epileptische Anfälle und Hepatitis. Daher kann – bei entsprechender Konstellation – die Erhebung des aktuellen und chronischen Energydrinkkonsums in der Anamnese wichtige Informationen liefern. Ebenso sollten bei Patienten, die mit Beschwerden (z. B. thorakalen Schmerzen, neurologisches Defizit) nach exzessivem Konsum dieser Getränke rettungsdienstliche oder notärztliche Hilfe in Anspruch nehmen bzw. sich in einer Notaufnahme präsentieren, entsprechende Differenzialdiagnosen in Betracht gezogen werden. In der vorliegenden systematischen Übersichtarbeit werden daher Häufigkeit, Symptomkonstellationen und Aspekte der diagnostischen Abklärung bei Konsum von Energydrinks präsentiert und diskutiert.