01.03.2004 | Kasuistiken
Einsatz der prähospitalen Lyse bei einer Patientin mit Vorderwandinfarkt und pulsloser ventrikulärer Tachykardie
Ein Thrombolytikum muss zur medikamentösen Ausstattung arztbesetzter Rettungsmittel gehören, um der prähospitalen Sterblichkeit bei Myokardinfarkt besser begegnen zu können
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 2/2004
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Die vorliegende Kasuistik beschreibt den Fall einer 83-jährigen Patientin mit bekannter koronarer Herzkrankheit und akuten Brustschmerzen. Der eintreffende Notarzt diagnostiziert einen akuten Vorderwandinfarkt und wird im weiteren Verlauf mit einer pulslosen ventrikulären Tachykardie konfrontiert. Nach erfolgreicher Rhythmisierung durch Defibrillation wird zur weiteren Stabilisierung der Patientin die prähospitale Lyse durchgeführt. Durch diese Maßnahme werden Transport und weitere Behandlung in der aufnehmenden Klinik erst möglich.
Ein Drittel aller Patienten mit Herzinfarkt verstirbt ohne je eine Klinik zu erreichen. Die richtlinienkonforme Umsetzung der europäischen und deutschen Leitlinien zur Versorgung des akuten ST-Streckenhebungsinfarktes (STEMI) sieht die Durchführung einer perkutanen, transluminalen Koronarangioplastie (PTCA) als empfohlenen Standard vor. Bei diesem Vorgehen muss es für den Notarztdienst Strategien geben, damit diejenigen Patienten, die weitere kardiale Komplikationen erleiden, schon am Notfallort stabilisiert werden können. Hierfür stellt die prähospitale systemische Lyse eine sinnvolle Maßnahme dar.
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