Im dritten Teil dieses Buches wird jeder Schritt des Pflegeprozesses und wir nennen diesen Prozess „verstehenden Pflegeprozess,“ weil wir ja verstehen wollen warum sich der Mensch so verhält wie er dies eben tut, genau erläutert. Wir beginnen in diesem Kapitel also mit dem ersten Schritt des Pflegeprozesses dem Pflegeassessment, welche sich ausschließlich der Ursachensuche für das Verhalten widmen will. Hierzu habe ich ihnen einen eigenen Assessmentbogen zur Verfügung gestellt, welcher ihnen bei der Ursachensuche und -analyse hilfreiche Unterstützung sein soll. Neben den theoretischen Grundlagen zum MIBUK-Assessment wird ihnen hier der Assessmentbogen und die Erhebung der fünf MIBUK Kompetenzen genau erklärt. Ein wichtiger Teilaspekt hierzu ist die Fallarbeit, die uns während des gesamten Prozesses begleitet. In diesem Kapitel werden nun alle fünf MIBUK Kompetenzen als mögliche Auslöser für ein BPSD erforscht, hierbei bedienen wir uns im Rahmen der Ursachenforschung zahlreicher Scores, die uns bei der Suche nach den Ursachen unterstützen könnten. Bleibt anzumerken, dass die Scores in diesem Buch eine Empfehlung darstellen, deren Verwendung nur mit Zustimmung der Autoren möglich ist. Die medizinische Abklärung ist ein wichtiger Teil des Assessments, denn nicht selten ist ein weiteres medizinisches Problem als Auslöser für ein BPSD zu identifizieren. Die Einbindung der entsprechenden medizinischen Fachdisziplinen ist unumgänglich. Wenn wir dann das Assessment abgeschlossen haben, geht es daran im Sinne der verstehenden Pflegediagnostik eine Pflege- und Betreuungsdiagnose zu erstellen. Anhand dieser Diagnose versuchen wir nun unsere Ziele abzuleiten und die Interventionsmaßnahmen gemeinsam zu erarbeiten. Die Interventionsmethoden ergeben sich bereits aus unserem Assessment und beziehen sich immer auf alle fünf – Kompetenzen wie: Milieugestaltung, Interaktion, einbeziehen der Biografie, notwendige medizinische Schritte aus der Ursachenanalyse durchführen und letztendlich aus unseren neuen Erkenntnissen aus der Fallarbeit die unsere Kreativität fördert. Bei der Auswahl an Interventionsmöglichkeiten lassen wir uns von den Empfehlungen diverser Studien, die in das Buch eingearbeitet wurden, leiten. Letztendlich erhalten wir so ein ganzheitliches auf den einzelnen Bewohner, die einzelne Bewohnerin abgestimmtes Interventionskonzept, welches wir nun dem gesamten können, erst danach geht es an die Umsetzung. Die Evaluierung erfolgt wöchentlich im Rahmen der Fallarbeit, die Ergebnisse hierzu werden entsprechend dokumentiert, die Auswertung erfolgt anhand unserer Zielsetzungen. Teamarbeit, Fallarbeit sind zentrale Säulen des Konzeptes, die es gilt kontinuierlich durchzuführen.