Zusammenfassung
In Kap. 12 wird die strukturierte Vorgehensweise bei der Beurteilung des Säuren-Basen-Status nach dem Bostoner Konzept beschrieben. Ausgangspunkt ist stets die auf anamnestischen und klinischen Daten basierende Zuordnung zu einer der Störungskategorien des Säuren-Basen-Haushaltes. Das Vorgehen bei der Auswertung von Befundmustern wird anhand von klinischen Beispielen illustriert. Mit Hilfe von sechs mathematischen Bettseitregeln werden Erwartungswerte für den Wert des aktuellen Bikarbonats bei respiratorischen bzw. für den pCO2 bei metabolischen Störungen berechnet und mit den tatsächlichen Messwerten verglichen. Anschließend werden die Vor- und Nachteile der Boston-Methode erläutert. Der aktuelle Bikarbonat-Wert wird auch zur Differenzierung von Azidosen in einfache bzw. unkomplizierte und gemischte Formen mit Hilfe des Delta-Quotienten bzw. der Delta-Lücke verwendet.