01.01.2013 | Originalarbeit
Die PRISCUS-Liste im klinischen Test
Praktikabilität und Vergleich mit internationalen PIM-Listen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2013
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Hintergrund
Bestimmte Arzneistoffe gelten als potenziell ungeeignet für geriatrische Patienten; auf ihren Einsatz sollte möglichst verzichtet werden. Potenziell inadäquate Medikationen (PIM) wurden zu unterschiedlichen PIM-Listen zusammengefasst. 2010 erschien die deutsche PRISCUS-Liste. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Bewertung der PRISCUS-Liste im Vergleich mit internationalen PIM-Listen.
Material und Methoden
Basierend auf ausgewählten PIM-Listen (PRISCUS, STOPP/START, Beers) wurde die Medikation von 308 Patienten einer geriatrischen Rehabilitationsklinik auf PIM untersucht. Einschlusskriterium der Patienten war ein Alter von ≥ 65 Jahren.
Ergebnisse
Bezüglich ermittelter PIM unterlag die PRISCUS-Liste quantitativ den STOPP-Kriterien. Während des Aufenthalts erhielt jeder Patient durchschnittlich 1,2 PIM gemäß STOPP-Kriterien und 0,5 PIM nach der PRISCUS-Liste. Die geringste Anzahl lieferte die Beers-Liste (0,4 PIM).
Schlussfolgerung
Vom Einsatz der Beers-Liste sollte wegen der fehlenden Anpassung an den deutschen Arzneimittelmarkt abgesehen werden. Eine Anpassung der PRISCUS-Liste um diagnoseabhängige STOPP-Kriterien könnte dazu beitragen, Therapieerfolg und Arzneimitteltherapiesicherheit bei geriatrischen Patienten wesentlich zu verbessern.
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