Hintergrund
Die Versorgung von Patienten mit akuten Notfallsituationen innerhalb von Krankenhäusern (KH) obliegt neben dem anwesenden Personal meistens bestimmten Teams, die als Herzalarmteam, Reanimationsteam oder Notfallversorgungsteam zusätzlich alarmiert werden. Über die Ursachen und Häufigkeit von innerklinischen Notfällen, die tatsächliche Vorgehensweise bei innerklinischen Notfallsituationen und das Ergebnis der Notfallbehandlung ist wenig bekannt.
Material und Methoden
Insgesamt 28 Akutkrankenhäuser aus Mecklenburg-Vorpommern (MV) und 30 Akutkrankenhäuser aus Schleswig-Holstein (SH) erhielten einen Fragebogen mit 34 leicht zu beantwortenden Fragen.
Ergebnisse
Ein Notfallteam ist in der überwiegenden Mehrzahl der KH in MV und SH vorhanden. Es trifft in 2–3 min beim vital bedrohten Patienten ein. Klare Alarmierungskriterien für den Notfall sind in beiden Bundesländern nicht die Regel. Die Notfallausrüstung ist vorwiegend auf den Stationen vorhanden und wird zusätzlich vom Notfallteam mitgebracht. Die Forderung, dass ein Defibrillator bzw. automatisierter externer Defibrillator (AED) innerhalb von 3 min am Krankenbett sein soll, wird nicht erfüllt. Nur in einem KH in MV kommen AEDs zum Einsatz. Das Pflegepersonal wird in beiden Bundesländern regelmäßig in Basic Cardiac Life Support (BCLS) geschult. Alle Klinikärzte werden in MV nur in 15 von 20 KH in Advanced Cardiac Life Support (ACLS) geschult, in SH lediglich in 9 von 25 KH. Das Notfallereignis wird in 16 von 25 KH in SH, in MV in 19 von 20 KH nur im Krankenblatt dokumentiert.
Schlussfolgerungen
Die innerklinische Notfallversorgung ist in den Krankenhäusern MV und SH weitestgehend organisiert. Schulungen der Mitarbeiter, insbesondere der Ärzte für Notfallsituationen müssen verpflichtend werden. Eine einheitliche strukturierte Dokumentation der Notfallsituationen und deren statistische Auswertung sollte dringend durchgeführt werden.