Die bisherige Praxis in Bezug auf die Gefahren einer Selbst- oder Fremdgefährdung, z.B. durch Stürze, ist geprägt von Unsicherheit, vorauseilendem Gehorsam und Angst vor Regressansprüchen und Haftung. Es fehlt im Pflegebetrieb oft an systematischer Reflexion von Einzelfällen. Eine bloße Sturzgefahr darf nicht dazu führen, dass eine Fixierung per se als Sturzprophylaxe angesehen wird. Die Risiken von FEMs sind vielfältig und werden in der alltäglichen Routine oft verdrängt oder übersehen.
Bewegung ist die beste Medizin! Diese Erkenntnis leitet den Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Mobilität“. Sturzereignisse nehmen mit zunehmendem Alter zu und sind nicht gänzlich zu vermeiden. Der Schwerpunkt pflegerischer Intervention sollte darin bestehen, Mobilität zu fördern und Sturzfolgeschäden zu minimieren. Im Fall einer körpernahen Fixierung, insbesondere bei Bauchgurtfixierung, bedarf es ausreichender Überwachung bzw. Zusicht auf den Betroffenen.