Ablehnendes Essverhalten kann in jeder Phase der Demenz auftreten, am häufigsten ist es in der Endphase der Erkrankung. Das allmähliche Einstellen der Nahrungsaufnahme ist ein Kennzeichen der Endphase der Demenz und Teil des normalen Sterbeprozesses. Die Patientinnen, um die es hier geht, sind sehr alt, sie sind multimorbid und gebrechlich. Weder eigene Erfahrungen noch die Ergebnisse der umfassenden Literaturrecherche rechtfertigen die Annahme, dass sich das Leben dieser Menschen durch Sondenernährung positiv beeinflussen lässt. Das Legen einer PEG-Sonde bei weit fortgeschrittener Demenz hält weder Malnutrition, noch das Entstehen von Dekubitalulzera und Aspirationspneumonien hintan, noch trägt sie dazu bei, den funktionellen Status, die Überlebenszeit oder die Lebensqualität zu verbessern. Angesichts dieser Studienlage drängt sich die Frage auf, welches realistisch erreichbare Therapieziel das Setzen einer Ernährungssonde noch rechtfertigen kann.