01.11.2011 | Konzepte
Detonationen von Fliegerbomben
Probleme, organisatorische Bewertung und notfallmedizinische Implikationen für die Entschärfung oder zufällige Explosion von Blindgängern
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 7/2011
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Einleitung
Auch heute gehören Fliegerbombenfunde und Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg immer noch zum Alltag. Für die Entschärfung müssen eine Reihe wichtiger Punkte von den durchführenden Rettungsdienstkräften beachtet werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung von Problemen sowie einer organisatorischen Bewertung im Rahmen von Entschärfungen.
Material und Methoden
Übersichtsarbeit zu relevanten notfallmedizinischen Implikationen. Internetrecherche über stattgefundene Explosionen im Rahmen von Entschärfungen oder durch Blindgänger. Detonationen wurden ausschließlich für Deutschland und Österreich in den Jahren 1990–2010 analysiert.
Ergebnisse
Durch eine ausgedehnte Internetrecherche wurden für die letzten Jahre und den deutschsprachigen Raum insgesamt 5 Fälle unerwarteter Detonationen im Zusammenhang mit Entschärfungen identifiziert (jeweils 0 bis 4 Tote bzw. 0 bis 6 Verletzte). Außerdem wurden insgesamt 20 zufällige Detonationen von Blindgängern registriert (0 bis 3 Getötete und 0 bis 17 Verletzte).
Diskussion
Im Rahmen einer geplanten bzw. durchgeführten Entschärfung eines Blindgängers obliegt die schwierige notfallmedizinische Planung, Bewertung und Koordination des Einsatzes dem Leitenden Notarzt. Derartige Einsatzsituationen sind selten und meist haben die Einsatzkräfte hierzu nur eine geringe persönliche Erfahrung. Die Anzahl der Verletzten/Getöteten kann allerdings erheblich sein und den (Leitenden) Notarzt dadurch vor große organisatorische Herausforderungen stellen.
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